Design Thinking ist im Trend! Die Workshop-Methode verspricht sprudelnde Ideen, Inspiration und konkrete Ergebnisse - und kann diesen hohen Erwartungen in der Regel auch standhalten. Damit Design Thinking-Teams aber wirklich loslegen können, darf vor allem eines nicht fehlen: die richtige Umgebung für kreatives Arbeiten.
Tatsächlich eignet sich nicht jeder Raum für einen Design-Thinking Workshop. Herkömmliche Arbeitsplätze sind für konzentrierte Einzelarbeit ausgelegt und zielen darauf ab, Mitarbeiter von äußeren Einflüssen bestmöglich abzuschirmen. Das ist das Gegenteil davon, was Design Thinking bezwecken soll! Hier arbeiten üblicherweise Gruppen von vier bis sechs Personen zusammen, tauschen sich aus, basteln Prototypen und bewegen sich frei im Raum. Die Folge: Für solche Workshops werden geräumige Umgebungen benötigt. Ein klassischer Konferenzraum mit langem Tisch und sechs Stühlen ist dafür allerdings nicht geeignet. Denn: Beim Design Thinking wird vor allem im Stehen gearbeitet. Das sorgt für mehr Dynamik und steigert die Produktivität enorm.
Wo Ideen entstehen, sollten diese auch dokumentiert werden können: Ein Design Thinking-Raum braucht deshalb genügend Platz für Flipcharts, Whiteboards und Co. Große Wandflächen sind ebenfalls hilfreich, um sie zum Beispiel in ein buntes Post-It-Meer voller Anregungen und Impulse zu verwandeln. Um den Ideenfindungsprozess nicht unnötig gestört wird, sollte außerdem für eine funktionierende technische Ausstattung gesorgt werden.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine angenehme Atmosphäre schaffen, in der sich die Teams wohlfühlen und ihrer Inspiration nichts im Wege steht. Dazu gehört zum einen viel Licht, Luft und eine angenehme Akustik. Zum anderen sollte sich der Raum flexibel transformieren und auf bestimmte Bedürfnisse anpassen lassen.
Checkliste für die perfekte Design Thinking Raumgestaltung
Ein Raum für Design Thinking sollte folgendes mitbringen:
- Platz für Teamarbeit im Stehen und Aufwärmübungen
- Flexibel verschiebbares Mobiliar
- Beamer und Leinwand
- Freie Wandflächen
- Whiteboards/Stellwände/Flipcharts
- Stehtische und Hocker
- Ablagefläche für Bastel- und Kreativmaterialien
- Tageslicht und Fenster, die geöffnet werden können
- Garderobe/Ort, wo Jacken und Taschen etc. gelagert werden können
Das richtige Mindset zum richtigen Raum
Sobald die Arbeitsumgebung stimmt, kann's direkt losgehen? Noch nicht ganz. Zur Atmosphäre gehört auch, dass die Teilnehmer verstehen, welche Kultur hinter Design Thinking steckt und welche Regeln dafür gelten. Nur so kann die Methode ihre Wirkung entfalten und die Gruppe dazu bringen, ihre Komfortzone zu verlassen und unerwartete Gedanken zu entwickeln. Eine gemeinsame Erwartungshaltung ist deshalb Grundvoraussetzung dafür, dass Design Thinking im Unternehmen echte Innovationen hervorbringen und die Innovationskultur spürbar stärken kann.
Die wichtigsten Regeln sind:
1. Der Nutzer steht im Fokus
Design Thinking-Teams denken nutzerorientiert, d.h. es werden Personas entwickelt und basierend darauf die Bedürfnisse der Zielgruppe visualisiert.
2. Gedanken werden visualisiert
Zeichnungen und bildhafte Darstellungen helfen im Design Thinking, Ideen festzuhalten und zu konkretisieren. Dazu sollte im Verlauf eines Workshops immer wieder Zeit eingeräumt werden. Icons zum Abmalen oder Aufkleben helfen der Gruppe dabei bei der Gestaltung.
3. Die Masse macht's
Ziel beim Design Thinking ist es, Hemmungen abzubauen und den Ideenfluss zum Laufen zu bekommen. In Brainstormings sollen die Teilnehmer sich deshalb frei fühlen, jeden Gedanken zu äußern. Dabei können Kreativitätstechniken helfen wie zum Beispiel das Camera Thinking.
4. Je verrückter desto besser
Verrückte oder gar dumme Ideen gibt es beim Design Thinking nicht. Jeder Gedankenblitz ist es wert, festgehalten zu werden. Nur so kann Freiraum für außergewöhnliche Ergebnisse entstehen. Auch hier können Workshop-Leiter auf Methoden zurückgreifen, um die Stimmung entsprechend zu lockern. Hier geht's zu einer Auswahl an Warm-Ups und Energizern, die wir mitunter einsetzen.
5. Sag' JA zu den Ideen der anderen
Kritik oder Abwehrhaltung sind beim Design Thinking fehl am Platz. Wie gesagt: Jede Idee hat ihre Daseinsberechtigung und sollte positiv angenommen und weiterentwickelt werden.
6. Kreativität mit klarer Kursvorgabe
Bei aller Freiheit müssen Workshop-Leiter dafür sorgen, dass das Team beim Thema bleibt. Dafür haben einzelne Aufgaben immer einen klaren, meist engen Zeitrahmen und eine konkrete Zielvorgabe.
7. Jeder darf ausreden
Beim Design Thinking sollen alle Teammitglieder beitragen und die Ideen der anderen aufgreifen dürfen. Deshalb spricht immer nur eine Person. Die anderen hören zu und warten, bis der Gedanke zu Ende ausgeführt ist. Fällt die Moderation in diesen Austauschsituationen schwer, hilft ein Redegegenstand, z.B. ein kleiner Ball. Nur wer diesen in der Hand hält, darf etwas sagen.
Mit den richtigen Rahmenbedingungen zum Erfolg
Mit diesen Regeln und der richtigen Raumausstattung ist Design Thinking eine bewährte Methode, um die Innovationskultur im Unternehmen zu stärken und neue Wege zu erschließen. Natürlich müssen sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte bis hin zu Geschäftsleitern umdenken und sich für diese Art, Problemstellungen anzugehen, öffnen. Beim Design Thinking spielen Hierarchien, althergebrachte Prozesse und "Das haben wir aber schon immer so gemacht"-Einwände keine Rolle. Stattdessen steht das Neue und Ungewöhnliche im Fokus. Doch die Erfahrung zeigt: Wer sich auf diese Veränderung einlässt und mit Neugier auf die Methode zugeht, wird belohnt. Design Thinking bringt genau die Art von Agilität, Flexibilität und nicht zu vergessen Spaß in die Arbeitswelt, die sich alle wünschen.
Trainings und Workshops nach Ihrem Bedarf
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